Ozapf´t is!

Als ich ein Kind war, hatte ich Angst vor den lauten, betrunkenen Menschen, die sich einmal im Jahr rund um die Theresienwiese aufhielten. Meine Eltern gingen nie zum Oktoberfest – ich wusste also nicht recht was dort geschieht, was diese Menschen so zum Taumeln, Grölen und Singen brachte. In der Schulzeit erfuhr ich es dann ,aber es war mir dennoch nicht recht geheuer, bis meine Mutter mich tatsächlich einmal, ohne es meinem Vater zu erzählen , zur Mittagswiesn mitnahm. Nicht ohne mir vorher erzählt zu haben, dass man aufpassen müsse, dass einem kein Betrunkener einen Maßkrug über den Kopf ziehe. Es war dann aber zu meiner Überraschung überhaupt nicht bedrohlich oder gefährlich, ich erkor auf dieser Mittagswiesn 1990 Hendl zu meinem künftigen Lieblingsessen und ging auch während meiner Studienzeit in Berlin, wenn ich in München war, immer wieder meiner Liebe für halbe Hendl nach.
Während meiner kurz währenden Vegetarierzeit stieg ich auf Brezen mit Obazda um. Langsam wurde nicht mehr das Essen oder das Bier, sondern die Atmosphäre das lohnende Ziel, spätestens seitdem ich dann um 2007 mit der Straßenfotografie begann.
Diese Serie hier ist bei einer Reportage des BR entstanden, bei dem ich den Fokus auf die Menschen hinter den Kulissen, also die Angestellten, gelegt habe. Die Wiesn wird immer zu München gehören – ein jährlich wiederkehrendes Sammelsurium an Originalen, Charakterköpfen und dem Trachtenträger von Nebenan und aus Übersee.

Übrigens:
In der nächsten Woche wird ein neues Video auf meinem Youtube Kanal, zu dem es hier geht, vom Oktoberfest 2024 erscheinen. Alle Fotos werden auch auf meinem Instagram Account veröffentlicht werden. Schaut´s euch doch mal an! Euer Oliver